Am 6. Mai 2021 jährte sich der Geburtstag des Dichters Christian Morgenstern zum 150. Mal. Wir begaben uns gemeinsam mit unserem Autor Roland Lampe auf Morgensterns Spuren durch Birkenwerder. In dem kleinen Ort nördlich Berlins weilte Morgenstern von Anfang November 1905 bis Mitte Juni 1906 im damaligen Sanatorium Birkenwerder. Er suchte dort Linderung von den Leiden der Tuberkulose. Vermutlich hatte er sich bereits im Kindesalter bei seiner Mutter angesteckt. Sie war 1881 an der Krankheit gestorben, als Morgenstern neun Jahre alt war.

 

Die heutige Asklepios Klinik und Park-Klinik in Birkenwerder.

 

Während seines Kuraufenthaltes in Birkenwerder vollendete Morgenstern seinen Gedichtband „Melancholie“, schrieb weitere Galgenlieder und vollzog seine Wandlung zum Mystiker. Es waren wichtige, wenn nicht sogar entscheidende Monate im Leben des Dichters.

Das Gebäude des damaligen Sanatoriums beherbergt heute die Asklepios Klinik und die Park-Klinik. An den Kuraufenthalt des Dichters erinnert eine Ehrentafel am Logierhaus. Initiiert hat diese Tafel Dr. Ekkehart Weber, der ehemalige Chefarzt der Klinik. Zu unserer großen Freude konnten wir ihn an der Ehrentafel treffen und ihn zu seiner Morgenstern-Begeisterung befragen.

 

Morgenstern-Gedenktafel, initiiert von Dr. Ekkehart Weber.
Der Autor Roland Lampe vor der Morgenstern-Gedenktafel am Logierhaus der Klinik.
Sandra Knopke, Saskia Klemm und Roland Lampe (v.l.n.r.) im Gespräch an der Gedenktafel.
Auf der Treppe zum Wandelgang der Klinik: Dr. Ekkehart Weber, Sandra Knopke, Saskia Klemm, Roland Lampe (v.l.n.r.).

 

Eine weitere Initiative zu Ehren Morgensterns hat Dr. Weber angeregt: die Entstehung eines Wandbildes zu Morgensterns Gedicht „Das Huhn“ im Bahnhofsgebäude von Birkenwerder. Das kecke Gedicht über eine Begegnung mit einem Huhn hat Morgenstern 1906 geschrieben und dem Bahnhof Birkenwerder gewidmet. Die momentan geltenden Corona-Regeln machten eine offizielle Einweihung des Bildes am Jubiläumstag leider unmöglich. Das soll nachgeholt werden. 

 

Dr. Weber regte die Entstehung des lyrischen Wandbildes im Bahnhof Birkenwerder an. Gestaltet wurde es von Andreas Werner.
Birkenwerder feiert 150 Jahre Christian Morgenstern.

 

Um 17.30 las Roland Lampe im Rathaus aus seinem neuen Buch „Der Wald verwandelt sich in Traum – Christian Morgenstern in Birkenwerder“. Begleitet wurde er musikalisch von Meinhard Blum auf dem Saxofon. Aufgrund der aktuellen Corona-Regelungen musste die Lesung im Ratssaal ohne Publikum stattfinden. Stattdessen wurde sie per Live-Stream übertragen. Der Bürgermeister Stephan Zimniok begrüßte die Zuschauer dazu herzlich. Der Mitschnitt ist zu sehen unter:

https://www.birkenwerder.de/rathaus/aktuelles/aus-dem-rathaus-in-die-welt.


Roland Lampe beendete seine Lesung mit einer Einladung mal wieder nach Birkenwerder zu kommen und an Bodden, Briese, den Gaststätten und dem Sanatorium vorbei durch den Forst zu wandern. Dem können wir nur beipflichten und Morgenstern selbst zitieren, der über Birkenwerder sagte:

„Hier ist es so schön, wie es nur in der näheren Umgebung von Berlin sein kann.“

 

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Birkenwerders Bürgermeister Stephan Zimniok begrüßt zur Online-Lesung im Ratssaal.
Weiß detailliert über Morgensterns Zeit in Birkenwerder zu berichten: Roland Lampe während der Lesung.

 

Fotos von: Meinhard Blum und Findling Verlag.

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