Über ostbrandenburgische Steine und einen Verlag

Findlinge.
Das sind die harten Feldsteine, die die Gletscher der Eiszeit vor 20.000 Jahren aus Skandinavien in die Mark Brandenburg transportierten.
Das sind Eruptionsgesteine, Bruchstücke geronnenen Magmas, geformt durch Naturkräfte in einer jahrtausendelangen erdgeschichtlichen Entwicklung.
Das sind Steine einer unendlichen Vielfalt in Größe und Form, Farbe und Struktur.
Das sind haltbare Bausteine für feste menschliche Bauwerke, für Burgen und Häuser, Wehrkirchen und Stadtmauern.
Findlinge sind Symbole. Sie stehen für Härte, Stabilität und Verlässlichkeit.
Für Vielfalt in der Einheit. Für Suchen und Finden dauerhafter Werte.
Für Zusammenwirken von Heimatverbundenheit und Weltoffenheit.
Für die Einheit von Tradition und Neugestaltung.
Für die Bewahrung von Geschichten und Geschichte.
Findling – ein Name, der für Qualität steht.

Dr. Erich Siek

 

 

Die Geschichte des Findling Verlages

2023 feiert der Findling Verlag sein 25-jähriges Bestehen. Am 1. Juni 1998 gründeten Inge Bärisch und Margot Prust den Verlag in ihrem damaligen Heimatort Neuenhagen im Landkreis Märkisch-Oderland. Das erste Buch »Streifzüge durch Neuenhagen« war im Handumdrehen vergriffen und schnell eröffnete sich eine Nische für regionale Literatur, besonders für den Ostteil Brandenburgs.

Die Themenfelder des Verlages entwickelten sich über die Jahre hinweg in Zusammenarbeit mit Ortschronisten, Historikern, Künstlern, Vereinen und Kultureinrichtungen. So wuchs das Programm und beinhaltet bis heute Regionalliteratur rund um Themen aus Brandenburg und Berlin. Dazu zählen Reiseführer, Chroniken, Jahrbücher, Porträts über regionale Persönlichkeiten und Lesestoff für Kinder. Besonderer Beliebtheit erfreut sich Carmen Winters kulturhistorischer und touristischer Reiseführer »Das Oderbruch – Liebe auf den zweiten Blick«. 2006 zum ersten Mal herausgegeben, erfuhr das Buch inzwischen sieben Auflagen. Die 8. Auflage ist gerade in Bearbeitung. Alljährlich bringt der Findling Verlag illustrierte Wandkalender und Souvenirs wie Postkarten und Notizhefte heraus.

Inzwischen hat der Verlag zwei weitere Male seinen Standort gewechselt. 2006 zog er von Neuenhagen nach Kunersdorf ins Oderbruch, in die ehemalige Dependance des 1945 zerstörten Kunersdorfer Schlosses. In jenem Schloss hatte Adelbert von Chamisso 1813 seine weltberühmte Novelle »Peter Schlemihls wundersame Geschichte« geschrieben. Margot Prust begann hier mit den Planungen, ein Museum für Chamisso entstehen zu lassen. 2019 konnte die Eröffnung dieses Museums realisiert werden.
2016 veränderte sich dann sowohl der Standort als auch die Geschäftsführung des Findling Verlages. Saskia Klemm und Sandra Knopke leiten nun die Geschicke des Verlages, der seitdem seinen Hauptsitz in Werneuchen hat, mit einem zusätzlichen Büro im Berliner Prenzlauer Berg.

Der rote Faden in der Geschichte des Verlages ist die Liebe zur Region. Damals wie heute geht es darum, Wissen festzuhalten, das sonst vielleicht in Vergessenheit geraten würde. Die Erfolge unserer Bücher wurzeln maßgeblich im Engagement unserer Autoren, die ihre Heimat lieben und ihre Recherchen in gut durchdachten Büchern erlebbar machen wollen. Viele dieser Autoren und Heimatforscher arbeiten und schreiben ehrenamtlich und stellen Bildmaterial unentgeltlich zur Verfügung. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation regionaler Geschichte.

Bücher werden im Findling Verlag mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Auch der Druck und die Weiterverarbeitung sollen sorgfältig geschehen. Deshalb arbeiten wir mit Druckereien aus der Region zusammen und können so sicher sein, dass die Produktion und Produkte unserer Druckdienstleister ökologisch und energieeffizient sind. Für unsere Bücher brauchen wir aber nicht nur Autoren und Druckereien, sondern auch Buchhandlungen und Händler, die sie sichtbar werden lassen und unsere Kunden dafür begeistern. Über die Jahre hat sich ein großartiges Netzwerk entwickelt, für das wir sehr dankbar sind. Zu diesem Netzwerk gehört auch eine interessierte Leserschaft, die uns gerne Rückmeldungen gibt und ihre Ideen mit uns teilt.

Sollten Sie Anregungen, Fragen oder Wünsche haben, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an: info@findling-verlag.de.
Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Freude bei der Lektüre unserer Bücher!

März 2023

 

Unterwegs in Brandenburg

1 Mit der Autorin Carmen Winter (links) bei einer Lesung in Bad Freienwalde.

2 Lesung im Schloss Neuhardenberg mit dem Autor Volker Panecke (links) und dem Illustrator H.-Jürgen Malik (rechts) anlässlich 200 Jahre Theodor Fontane.

3 Buchvorstellung mit der Theaterfotografin Vera Tenschert im Brechtweigelhaus Buckow.

4 Das Redaktionsteam des Jahrbuch Märkisch-Oderland bei einer Buchvorstellung in Zollbrücke.

5 Mit dem Autor Roland Lampe in Birkenwerder auf Christian Morgensterns Spuren.

6 Mit den Heimatforschern Volker Panecke, Helmut Otto und Ernst-Otto Denk (v.l.n.r.) am Grab von Louis Henri Fontane in Schiffmühle

7 Regionalgeschichtlicher Nachmittag in der Schinkel-Kirche Neuhardenberg mit dem örtlichen Heimatverein und Förderverein.

8 Kinderbuch-Lesung in Kunersdorf mit der Autorin Marion Schulz und dem Illustrator Gunar Slezewski (Mitte).

 

 

Eine Herzensangelegenheit: Chamisso Museum Kunersdorf

Der Findling Verlag ist Mitglied im Förderverein Kunersdorfer Musenhof.
Dieser Förderverein hatte sich zum Ziel gesetzt, das weltweit erste Museum für Adelbert von Chamisso im Kunersdorfer Musenhof aufzubauen. Das Vorhaben konnte in den Jahren 2018/2019 u.a. mittels einer Crowd-Funding-Aktion realisiert werden. Am 13. April 2019 öffnete das Chamisso Museum seine Pforten. Es befindet sich an einem authentischen Ort. In Kunersdorf, im Oderbruch, war Chamisso 1813 bei der Grafenfamilie zu Gast und schrieb dort seine Märchenerzählung »Peter Schlemihls wundersame Geschichte«, die heute zur Weltliteratur gehört. In fünf Räumen des Musenhofes, einer Dépendance des im 2. Weltkrieg zerstörten Schlosses, ist das Museum entstanden. Die Dauerausstellung widmet sich dem Dichter, Naturforscher und Weltreisenden Adelbert von Chamisso. Regelmäßig finden Lesungen, Vorträge und Konzerte statt. Im Sommer wird dabei auch der wunderschöne Garten mit einbezogen.

Der Förderverein kümmert sich heute um die dauerhafte Etablierung des Chamisso Museums im Kunersdorfer Musenhof und um die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen. Die Mitglieder kommen aus den verschiedensten Berufen und können mit ihrem Engagement viele Tätigkeiten übernehmen. Die vor Ort befindliche Schlemihl-Sammlung mit literarischen und wissenschaftlichen Werken soll weiter ausgebaut werden. Des Weiteren arbeitet der Förderverein an der Zusammenarbeit und Vernetzung des Museums mit Stiftungen, Vereinen, Schulen, Kultureinrichtungen und Tourismusorganisationen.

Wir möchten das Andenken an Adelbert von Chamisso, der ein großartiger Dichter der Romantik war, fördern und verankern, vor allem in der Region Ostbrandenburg.

Vielleicht möchten auch Sie Mitglied im Förderverein werden? Mehr Informationen zum Verein, zur Mitgliedschaft und zum Museum finden Sie unter:
www.kunersdorfer-musenhof.de

 

1 Willkommen im Chamisso Museum im Kunersdorfer Musenhof.

2 Ein kleiner Teil des Fördervereins, der heute etwa 80 Mitglieder hat.

3 Historische Botanisiertrommel im Ausstellungsraum »Botanik«.

4 Salon im Ausstellungsraum »Dichtung«.

5 Exponate im Ausstellungsraum »Weltreise«.

6 Adelbert von Chamisso. Der Dichter, Naturwissenschaftler und Weltreisende lebte von 1781 bis 1838.

 

 

Bildquellen Unterwegs in Brandenburg Foto 1 Wilko Döll / Foto 2 Karin Panecke / Foto 3+4 Findling Verlag / Foto 5 Meinhard Blum / Foto 6 Thomas Berger / Foto 7 Findling Verlag / Foto 8 Thomas Berger

Bildquellen Chamisso Museum Foto 1+2 Findling Verlag / Foto 3+4+5 Saeed Pirkeh / Bild 6 Holzstich Chamisso nach einer Zeichnung Franz Kuglers, 1828. Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz